Denkmäler in Langenselbold, eine Auswahl. Einige von ihnen mussten der neuen Zeit geopfert werden.

Ein Denkmal an der Abtshecke - Der Wasserturm-

Erklärungstafel aufgestellt

Ende August 2021 wurde eine vom Verein für Geschichte und Heimatkunde und der Stadt Langenselbold iniziierte Info-Tafel zum Selbolder Wasserturm aufgestellt. Einige Meter vor dem Turm und unmittelbar am Wanderweg Langenselbold-Gründau fand sie nun einen Platz. Dieser Wanderweg hat auch einen historischen Hintergrund, er ist nämlich gleichzeitig der alte Handelsweg von Frankfurt nach Leipzig, früher auch "Des Reiches Straße" genannt, auf dem auch schon berühmte Personen gefahren sein sollen. Der Turm, der mittlerweile weitgehend von Wald umwachsen ist, diente als Kontrollstation der Frankfurter Quellwasser Leitung (FQL), d.h.der Drucküberwachung und  Entlüftung des Leitungssystems. Bis vor einigen Jahren gehörte das Gelände um den Turm der Stadt Frankfurt. Heute wird das Gelände um den Turm als Naturlehrstätte genutzt und ist umzäunt, der Turm selbst ist aus Sicherheitsgründen nicht begehbar, da er den Sichrheitsvorgaben nicht mehr gerecht wird. Eine Generalsanierung wäre hier dringend angebacht, um einem endgültigen Zerfall vorzubeugen.

Der Verein für Geschichte und Heimatkunde, der die Aktion angestoßen hatte, wollte damit den Turm ein wenig aus seinem Dornröschenschlaf herausholen und ihn den Wanderern und Radfahrern näher bekannt machen, soweit diese ihn noch nicht näher kennen.

Spaziergänger und Radler können demnächst an dieser Stelle eine Rast einlegen und sich über die Geschichte des Selbolder Wasserturms informieren. Mittlerweile ist vom Tafelstandort aus der Turm gut einsehbar, da die Stadt Langenselbold das meterhohe Buschwerk  davor eingekürzt hat. Der Text auf der Tafel ist kurz und informativ.

Siehe auch detaillierten Bericht mit Abbildungen auf der Seite "Denkmäler" unten: "Der Langenselbolder Wasserturm".

Denkmäler an der Gründaufurt und am Totenhof (Goehrick, Keil)

Was ist davon erhalten?

Wer am evangelischen Gemeindezentrum in der Hinserdorfstraße vorbeikommt und die Augen offen hält, entdeckt in der Mauer des historischen Totenhofes ein Radkreuz aus Sandstein. 

So richtig weiß man heute noch nicht, wo dieses Radkreuz früher einmal angebracht war. Nach Völker (1984) stammt es von der "Peterskirche" (1298-1854), wo es als Weihe- und Apostelkreuz diente. Bis zur Reformation war das Radkreuz auch päpstliches Symbol. Eine Deutung besagt weiter, dass das Kreuz auf dem Totenhof  in der Giebelwand einer der Kirchenbauten auf dem Friedhof als Zierde bzw. Licht- u. Luftloch gedient haben könnte. 

Tatsache ist, dass das Radkreuz nach seiner Entfernung vom Ursprungsort eine Verwendung als "Baustein" in Denkmalform in der Mauer zur Hinserdorfstraße gefunden hat (Spolie). Wie auf einem Foto vom Bachtanzfest in den 1930er bzw. 1940er Jahren deutlich erkennbar ist, war das Kreuz in der Totenhofmauer etwa in Kopfhöhe eingelassen (Foto).  Auf einer historischen Skizze (Lehr) sowie einer Federzeichnung (Völker) wird die Marienkapelle so dargestellt, dass diese in die Mauer integriert erscheint. Stimmte das, so könnte auch die Marienkapelle als Ursprungsort in Betracht kommen. Da sie schon 1724 abgerissen wurde, fehlen auch hier die Zeitzeugen oder gezielte Überlieferungen.

Für weitere Hinweise aus der Bevölkerung ist der Verein dankbar.

Literatur

Emil Biehl - Der Selbolder Totenhof, VGHL Geschichtsblatt Nr. 42

Ludwig Lehr - Die Geschichte der Stadt Langenselbold, S. 28 ff, VGHL 1992

W. Völker - Langenselbold in alten Ansichten, Europ. Bibl., Zaltbommel 1987

Siehe auch Geschichtsblatt 69 als pdf - Datei.

 

 

 

Denkmäler oder erhaltenswerte alte Objekte ?